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Was ist Motopädagogik

Motopädagogik ist ein Konzept der Persönlichkeitsbildung über motorische Lernprozesse, d.h. unser Medium ist die Bewegung. Durch die Bewegung erweitern Kinder jeden Alters aber auch Erwachsene ihre Handlungskompetenz. Es geht bei der Motopädagogik nicht um Leistung, sondern das Bewegungsangebot steht immer unter einem persönlichkeitsentwickelndem Aspekt (z.B. Gleichgewichtsschulung, Sozialerfahrung-Gruppenarbeiten, Materialerfahrung, Kreativitätsförderung usw.).

Bewegung und Wahrnehmung sind zentrale Fähigkeiten die das Kind braucht um den Alltag meistern zu können. Durch veränderte Lebenssituationen der heutigen Zeit (z.B. Mobilisierung-Auto) aber auch Info aus 2. Hand (TV, Computer, selbst Bilderbücher) machen Kinder heutzutage meist zu wenig Eigenerfahrungen um sich gesund zu entwickeln.

Kinder brauchen Bewegungserfahrungen, wodurch die Wahrnehmungen (Visuell - Auge, auditiv - Ohren, seriell - Reihenfolge, räumlich - Raumorientierung) geschult werden. Genau dies deckt die Motopädagogik ab. Wir geben Kindern die Möglichkeit sich selbstgewählt zu bewegen. Es werden Aufgaben gestellt und die Kinder finden dazu ihre eigenen Lösungswege nach ihrem jeweiligen Können aber auch nach ihrer Lust.

Bilder sagen oft mehr als tausend Worte

Was ist der Unterschied zwischen Motopädagogik und Mototherapie

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Motopädagogische Bewegungsstunden sind demnach sowohl für 'gesunde' aber auch eingeschränkt entwickelte Kinder (mit motorischen Störungen oder Wahrnehmungsstörungen wie z.B. Legastheniker) von Nutzen.
Die gesunden Kinder können ihre Entwicklung und Handlungskompetenz erweitern, lernen viel im sozialen Bereich eventuell auch im Umgang mit behinderten Kindern.
Bei eingeschränkt entwickelten Kindern können ihre Entwicklungsdefizite nachgeschult werden.
Motopädagogische Bewegungsstunden fördern das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein der Kinder.

Motopädagogische Förderung verfolgt damit einerseits das Ziel, über Bewegungserlebnisse zur Stabilisierung der Persönlichkeit beizutragen - also das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken -, andererseits soll jedoch auch eine Bearbeitung motorischer Schwächen und Störungen ermöglicht werden.

Ziel der Motopädagogik ist es, die Eigentätigkeit des Kindes zu fördern, es zum selbstständigen Handeln anzuregen, durch Erfahrungen in der Gruppe zu einer Erweiterung seiner Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beizutragen.

Aufbau einer Motopädagogischen Stunde

Eine motopädagogische Stunde hat immer die gleiche Struktur, das erleichtert den Kindern die Orientierung und erweitert ihre Handlungskompetenz während der Stunde, da in gewohnter Umgebung selbständiges Handeln leichter möglich ist.

  • Nach dem Ankommen werden die Kinder begrüßt und wir starten damit, angestaute Energie bei einem extensiven Spiel (Laufspiel) abzubauen.
  • Danach wird das Thema der Stunde meist anhand von Materialien angeboten. Daraus kann sich ein Spiel entwickeln, je nach Situation, Thema bzw. Interesse der Kinder.
  • Auch Kinder wollen sich nach anstrengenden Tätigkeiten erholen, jedoch gelingt dies bei Kindern innerhalb kürzester Zeit.
  • Um das Erlebte ganz bewusst wahrzunehmen, erzählen wir uns gegenseitig was wir gesehen, ausprobiert, geschafft oder nächstes Mal unbedingt noch machen wollen. Was kann ich schon gut, was gelingt noch nicht so gut. Hier werden auch Schwierigkeiten untereinander besprochen. Jedes Kind bekommt Raum um sich zu äußern, wobei nicht gewertet wird. Das Kind soll auf jeden Fall mit einer positiven Rückmeldung aus dem Kurs gehen.
  • Daraufhin verabschieden wir uns und freuen uns auf das nächste lustvolle Zusammentreffen.

Welche Kompetenzen erlangt mein Kind?

Wir haben ein entwicklungsorientiertes Konzept, das darauf beruht, dass während einer bzw. mehreren Stunden ein Entwicklungsprozess entsteht. Das heißt, bei den Bewegungs- und Wahrnehmungstätigkeiten, beim Erleben und Einsatz vom Geist, setzt die Persönlichkeitsentwicklung ein. Das Kind lernt sich selbst kennen und erfährt, wie der Körper sich in bestimmten Situationen verhält. Aber auch wie man sich fühlt, wenn man rollt oder schwingt. Den erlebten Gefühlen Wörter geben und sie verbalisieren können, sind Merkmale der eigenen Identität. Die Körpererfahrung rundet sich durch das vielfältige Angebot an verschiedenen Materialien, oft in verschiedenen Ebenen ab. Die soziale Kompetenz  ist heutzutage ein wesentlicher Aspekt, der vielen Jugendlichen schwer fällt. Auch diese Kompetenz wird in einer Moto-Stunde erweitert.

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